Inhaltsverzeichnis
ADHS & Gefühle: Ein heisses Thema!
Gefühlsmonster oder gefühlstaub?
Wie lernen, mit Gefühlen umzugehen?
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ADHS & Gefühle: Ein heisses Thema!
Kinder und Erwachsene mit einer ADHS haben ernste Probleme im Umgang mit ihren Emotionen. Manche sind wahre Gefühlsmoster. Andere wirken eher gefühlstaub.
Ein Grund liegt darin, dass die syndromtypische, neurobiologische Störung der Impulshemmung dazu führt, dass Betroffene ihren Gefühlen ausgeliefert sind.
„Es passiert einfach!“
Dinge sagen und tun, die man eigentlich nicht will (oder zumindest nicht so heftig), ist für die Betroffenen oftmals sehr irritierend. Sie fragen sich: „Bin ich das wirklich?“ Folge ist, dass Kinder und Erwachsene mit einer ADHS schon früh das Vertrauen in ihre Gefühle verlieren. Ihnen fehlt ein ‚gesunder‘ Zugang zu den eigenen Emotionen. Gefühle „normal“ ausdrücken? Geht nicht. Wegen der ADHS und weil nicht erlernt.
Für die Bewältigung der Anforderungen, die das Leben stellt, ist ein mehr oder weniger intakter Umgang mit den eigenen Emotionen aber unerlässlich. Voraussetzung hierfür ist, dass Betroffene ihre Gefühle überhaupt kennen, sie also benennen können. Und da fängt das Problem an: Genau das nämlich geht nicht. Zu viele irritierende und negative Erfahrungen sind mit den eigenen Emotionen verbunden. Sie zu benennen hiesse, den damit verbundenen Schmerz wieder zu erleben.
Ein weiterer Grund liegt darin, dass Angehörige den Betroffenen oftmals nicht glauben, wenn diese sagen, dass sie das so nicht sagen oder tun wollten. Es folgen Liebesentzug und andere Strafen. Die meisten Menschen mit einer ADHS fühlen sich zutiefst unverstanden. Und das oftmals zu Recht.
Gefühlsmonster? Was hilft?
Erwachsene
Helfen kann eine Psychotherapie. Wichtig ist, dass der Psychotherapeut oder die Psychotherapeutin mit der ADHS gut vertraut ist. Sonst kommt es schnell wieder dazu, dass ADHS-Betroffene sich erneut nicht verstanden fühlen. Und in der Folge auch das Kapitel Psychotherapie abschliessen.
ADHS bei Frauen – den Gefühlen ausgeliefert
Kinder
Lernen, eigene und auch ambivalente Gefühle auszudrücken, ist auch bei Kindern ein häufiges Thema einer Psychotherapie. Aber im Kindergarten, teilweise in Schulen und daheim können Kinder – und damit auch Kinder mit einer ADHS – lernen, differenzierte Gefühlsausdrücke wahrzunehmen, zu verstehen und auszudrücken.
Bilderkarten
Bewährt haben sich hierfür Bilderkarten wie diese: Bildkarten Gefühle. für Kindergarten und Grundschule. Siehe dazu auch die Amazon-Kommentare von Personen, welche diese Karten einsetzten.
Auch für Erwachsene gibt es eine ganze Reihe von Bilderkarten, welche einen besseren Zugang zu den eigenen Emotionen ermöglichen. Da ich im Gegensatz zum Einsatz mit Kindern selber keine Erfahrung habe mit Emotions-Karten bei der Arbeit mit Erwachsenen, verzichte ich an dieser Stelle auf Empfehlungen.
Von anderen Autoren existieren zahlreiche weitere Bilderkarten. Hier eine Auswahl:
Gefühle benennen mit Kindern und Jugendlichen: Kartenset mit 120 Bildkarten
Gemischte Gefühle: Die bunte Welt der Gefühle in 46 Karten
Besonders interessant finde ich ein Buch mit sozialen Foto-Storys, welches eigentlich für Autisten geschrieben wurde. Es bietet auch für Kinder ohne Autismus viele Anregungen:
Ressourcenübungen für Kinder und Jugendliche: Kartenset mit 60 Bildkarten
Sprachförderung mit Bildkarten „Gefühle“
Kita Aktiv: Projektmappe Meine Gefühle – deine Gefühle
Wer gute Erfahrungen mit anderen Gefühlskarten gemacht hat, ist eingeladen, sich hier zu melden. So kann ich diese Liste ergänzen.
Dieser Text ist urheberrechtlich geschützt.
Er wurde letztmals aktualisiert am 11.10.2017.
© Piero Rossi
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